Mit den Verfahren des Thermisches Spritzens können auch auf Glaswerkstoffen Funktionsschichten für unterschiedliche Anwendungen appliziert werden. Einige Beispiele werden hier vorgestellt.
In einem vom BMBF geförderten Verbundprojekt wurde zusammen mit der Firma SCHOTT AG Mainz ein verbessertes Konzept zur Ozonerzeugung entwickelt. Industrielle Ozonisatoren erzeugen Ozon, basierend auf einem Patent von Werner Siemens, durch Barriereentladung im Luftspalt zwischen zwei Elektroden. Davon ist eine mit einem Dielektrikum ausgestattet. Von der Entladungsdichte hängt die Effizienz der Ozonerzeugung ab. Um diese zu verbessern, wurden neuartige Dielektrika entwickelt, welche über das thermische Spritzen zusammen mit der Elektrode auf einem Borosilikat- Glasträger appliziert werden (Bild 1). Gegenüber dem herkömmlichen Konzept konnte die Effizienz in der Ozonerzeugung in Abhängigkeit des applizierten dielektrischen Werkstoffes um bis zu 34 % gesteigert werden (Bild 2).
Auf die Glaskeramik wird zunächst eine Isolatorschicht und darauf der Schichtheizleiter appliziert (Bild 5). Die Isolation ist notwendig, da die Glaskeramik bei höheren Temperaturen elektrische leitend wird und einen Kurzschluss verursachen würde. Außerdem ist die keramische Zwischenschicht auch notwendig um eine ausreichend gute Anbindung des höher dehnenden Heizleiters zu gewährleisten. Hier kommen schließlich Materialien mit sehr unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten zum Einsatz.
Die vorgestellten Ergebnisse waren Ausgangspunkt für viele weitere Beschichtungen auf gläsernen und glaskeramischen Trägern für unterschiedliche Anwendungen. Interessant sind hierbei auch halbleitende Keramiken aus TiOx, sowie metallkeramische Composite-Schichten, welche direkt auf der Glaskeramik zur Haftung gebracht werden können (Bild 6).
Veröffentlichungen
Andreas Killinger
apl. Prof. Dr. rer. nat.Abteilungsleiter Oberflächentechnik und Schichtverbunde